Grundlagen des Schall-
und Lärmschutzes

Schall­­schutz
mit System

Der Platz in den Städten wird knapp und teuer. Immer mehr Flächen werden bebaut, Häuser aufgestockt und optimiert. Klassische Beispiele sind Wohngebäude neben Autobahnen oder Bürogebäude in Flughafennähe. Das Thema „Schallschutz“ gewinnt zu Recht überproportional an Bedeutung, wie auch die aktuelle Studie der Europäischen Umwelt­agentur eindrucksvoll belegt. Denn Lärm­belästigungen machen krank. Diese Aussage ist nicht übertrieben. Viele Menschen fühlen sich durch Lärm erheblich gestört. Die Berufsgenossen­schaften melden, dass die Zahl der Lärm­schädigungen ansteigt. Bereits Fluglärm­­belastungen von 40 dB Dauer­schallpegel steigern das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant.
Es gilt also, den Lärm bereits in seiner Entstehung wirkungsvoll zu bekämpfen. Jedoch sind Schallschutzmängel auch für Fachleute schwer greifbar und können nur durch umfangreiche Messungen und teure Gutachten belegt werden.

Es gibt zwei Grundarten von Schall.

1. Körperschall

Der Körperschall umfasst unterschiedliche Phänomene, wie Erschütterungen, Erdbeben, sowie die Übertragung von Schwingungen in Gebäuden (Trittschall, Lüftung, Prasseln des Regens auf der Fensterbank, Fahrzeugen, Maschinen usw.).

Die Biegewellen regen die umgebende Luft zu Luftschall­schwingungen an und werden dadurch für den Menschen hörbar. Sie können aber auch durch verbundene Materialien, z. B. Estrich, Beton oder Stahlkonstruktionen, innerhalb eines Gebäudes oder im ungünstigsten Fall auch zwischen verschiedenen Gebäuden übertragen werden. Eine deutliche Reduktion von Körperschall wird z. B. durch die direkte Trennung von Materialien erreicht wie bei einem schwimmenden Estrich ohne direkten Verbund zum Mauerwerk.

2. Luftschall

Luftschall bezeichnet Schallwellen, die sich über die Luft ausbreiten. In der Physiologie spricht man von Luftleitung. Der Luftschall breitet sich in der Luft in kugelförmigen Wellen mit einer Geschwindigkeit von 331 m/s aus. Mit zunehmender Entfernung der Schallquelle nimmt die Intensität ab. Im normalen Sprachgebrauch wird bei Luftschall meistens die Bezeichnung Lärm verwendet, z. B. Straßenlärm, Fluglärm, Baustellenlärm. Eine gute Schallreduktion von Lärmquellen erreicht man durch besonders dichte Materialien, wie z. B. Beton oder Glas, da diese Materialien einen hohen Widerstand gegen Lärm (Luftschall) aufweisen.

Der Rw-Wert (das bewertete Schalldämm-Maß) ist die kennzeichnende Größe für den Fenster- und Fassadenbau. Durch den erforderlichen Rw-Wert wird ausschließlich der über die Bauteile, Fassade, Fenster und Tür übertragene Luftschall berücksichtigt. Die Schallüber­­tragung über Nebenwege wird nicht berücksichtigt.

Diese Auswirkungen hat das Fraunhofer IBP gemeinsam mit Henkel zwischen 2017 und 2020 genau untersucht.

TEROSON Bautechnik bietet mit den Produkten TEROSON BT 2002 Dämmmatten an, die auf die Metallplatten zur Schallreduzierung aufgeklebt werden können. Bei den Dämmpappen- Produkten handelt es sich um imprägnierte Wollfilzpappen, die zum Teil zur Erhöhung der körperschall­dämpfenden Eigenschaften oberseitig mit einer speziellen zusätzlichen Dämpfungsschicht mit Rauten­prägung versehen sind. Sie werden zur effizienten und gewichts­sparenden Entdröhnung dünnwandiger Bleche eingesetzt und ergeben einen zusätzlichen Versteifungs­effekt. Typische Anwendungs­­gebiete sind Fassadenelemente, Fensterbänke, Garagentore, aber auch Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Aufzugkabinen. Selbst im Maschinenbau werden diese Schall­dämpfungs­pappen eingesetzt.

Es ist wichtig, dass auch im Bereich der Fenster­­anschlussfuge in den verschiedenen Dämmebenen neben der Wärmedämmung die erforderliche Fugenschall­­dämmung erzielt wird. Das Schalldämm-Maß beim Schalldämmfenster ist ein in Dezibel gemessener Wert. Im Allgemeinen sagt man, dass ein um zehn Dezibel reduzierter Schall/Lärm vom Menschen als Halbierung des Lärms empfunden wird.

Die Schallschutz­eigenschaften von Fenstern hängen vor allem von folgenden Faktoren ab:

Aufbau und Dicke der Verglasung.

  • Ein größerer Abstand der einzelnen Scheiben zueinander erhöht die Schalldämmung beim Schallschutzfenster.
  • Besteht ein Isolierglas aus unterschiedlich dicken Scheiben, kann das ebenfalls zu erhöhtem Schallschutz beitragen.
  • Beim Isolierglas hat das in den Scheibenzwischenraum eingefüllte Gas einen Einfluss auf die Höhe der Schalldämmung.

Schalltechnische Qualität von Blend- und Flügelrahmen (Querschnitt und Aufbau der Fensterelemente), dabei ist der Gesamt­konstruktion aus Glas, Dichtungen und Rahmen eine hohe Bedeutung beizumessen.

Hohe Fugendichtigkeit zwischen Flügel und Blendrahmen und zwischen Blendrahmen und Mauerwerk.

Die Schalldämmung bei einer Bauanschluss­fuge gewinnt daher immer mehr an Bedeutung. Die neuesten Fenster­elemente sind konstruktiv in den letzten Jahren deutlich verbessert worden in Bezug auf den Schallschutz, z. B. durch Mehrkammer­systeme und ausgeschäumte oder gedämmte Profile. Sie sind mit besonderen Schallschutz­gläsern ausgestattet, die als 2- oder 3-fach-Verglasung verfügbar sind.

Die Luftdichtheit ist entscheidend für die Schalldämmung und Schall­übertragung und somit auch die Dichtheit der Bauanschluss­fuge. Die Dämm­materialien unterstützen die Fugenschall­dämmung durch ihre absorbierenden Eigenschaften. Die Bauchemie wie Dichtfolien und Dichtstoffe dichten den Anschluss somit auch akustisch ab!

Die Schallschutz­klassen (SSK 1–6) bezeichnen die Schall­dämmung von Fenstern nach VDI-Richtlinie 2719.

Experten-Hinweis

  • Lärmunterschiede von ca. 10 dB empfindet der Mensch entweder als halbe bzw. doppelte Lautstärke eines Geräusches und sind damit elementar entscheidend.
  • Schallschutz in der Anschlussfuge ist entscheidend ab SSK 3 und somit planungs­relevant. Luftdichtheit ist entscheidend für die Schalldämmung der Fuge bzw. für die SSK!

Schallschutz/Lärmschutz Anforderungen

Schallschutz­technische Anforderungen werden an das gesamte Außenbauteil im eingebauten Zustand gestellt. Neben dem Fenster betrifft dies die Zubehörteile wie Rollladen­kästen und Lüfter sowie die Außenwand inkl. Bauanschlüssen.

Um Anforderungen an die Schalldämmung von Bauanschlussfugen herzuleiten, werden folgende Regelwerke herangezogen:

  • DIN 4109 – Teil 1, 2 und 35, 2016-07 – „Schallschutz im Hochbau“
  • DIN 18005-1 „Schallschutz im Städtebau“
  • VDI-Richtlinie 2719 „Schalldämmung von Fenstern und deren Zusatzein­richtungen“
  • DIN EN 12354 – Teil 1 und 3 – „Bauakustik“

Die DIN 4109 behandelt in allen Neubauten den Schutz von Menschen in Aufenthalts­räumen vor:

  • Geräuschen aus fremden Räumen
  • Geräuschen aus haustechnischen Anlagen
  • Außenlärm (Verkehrslärm, Gewerbe- und Industrielärm)

Für Neubauten ist die DIN 4109 allgemein verbindlich, wobei hier der Mindest­schallschutz (im Sinne einer Untergrenze) beschrieben wird, höhere Anforderungen sind jedoch üblich!

TEROSON WT 112 DB

Bei der Entdröhnungsmasse TEROSON WT 112 DB handelt es sich um eine spachtelbare und spritzbare Entdröhnungs­masse auf Basis wässriger Kunstharz­dispersionen mit Flammschutz­zusätzen. TEROSON WT 112 DB erfüllt höchste Brandschutz­anforderungen „nicht brennbar“ (A2-s1, d0) nach DIN EN 13501.

Die Beschichtung wird zur Entdröhnung bzw. Körperschall­absorption bei dünnwandigen Blechkon­struktionen wie Fassaden­elementen, Blechkon­struktionen im Fahrzeug-, Waggon-, Schiffs- und Apparatebau sowie von Lüftungskanälen, Aufzügen und Müllabwurf­anlagen, aber auch beim Containerbau eingesetzt.

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